Die
Kosmiker
– so nannten sich die eng befreundeten Dichter Karl Wolfskehl, Ludwig Klages, Alfred Schuler; zeitweise war auch Stefan George dem
Kosmiker-Kreis verbunden. Der
Kosmiker-Kreis suchte unter anderem in Anschluss an Bachofens
Das Mutterrecht
(1861) eine Verbindung von mythisch-matriarchaler kultischer Praxis und Kunst. Die Rezeption Bachofens im
Kosmiker-Kreis ist wesentlich auf Wolfskehl zurückzuführen, umgekehrt prägten die
Kosmiker
über einige Jahre Wolfskehls Weltwahrnehmung und Dichtung bis der Zirkel 1904 aufgrund persönlicher Spannungen und Klages’ Antisemitismus zerbrach.
Gleichzeitig wurde Wolfskehls Leben und Dichtung durch George geprägt. Eine innige Freundschaft verband Wolfskehl und George insbesondere während der gemeinsamen Münchner Zeit. Ab 1894 wurde Wolfskehl zu einem der wichtigsten Mitarbeiter und Beiträger für Georges Verlag und Zeitschrift Blätter für die Kunst. In Gedichten wie Der Meister
(1903) oder Die Berufung
(1910) drückte Wolfskehl seine Anerkennung und innige Verbundenheit gegenüber George aus.
Unabhängig von dieser engen Freundschaft knüpfte Wolfskehl ein breites Netz an Kontakten. Zu seinem großen Bekannten- und Freundeskreis gehörten Akteure der München-Schwabinger Künstlerszene wie Alfred Kubin, Franz Marc, Paul Klee und Wassily Kandinsky. Des Weiteren stand er in Kontakt mit Gelehrten wie Georg Simmel und Max Weber sowie mit Schriftstellern wie Hugo von Hofmannsthal, Ricarda Huch, Thomas Mann, Franziska zu Reventlow oder Rainer Maria Rilke.