
Wie für viele jüdische Schriftsteller bedeutete auch für Karl Wolfskehl die nationalsozialistische Machtübernahme im Januar 1933 eine Zerstörung etablierter Arbeitszusammenhänge

Wolfskehl unterm Feigenbaum 1938. Der Feigenbaum war für Wolfskehl Sinnbild für den Verbannten, der fern vom Mittelmeer sein Dasein behauptet.
Foto: Maja Blumenfeld-Bagley
© Deutsches Literaturarchiv Marbach

Hand im Feigenbaum. Das Foto wurde von Margot Ruben aufgenommen. Auf der Rückseite findet sich der Vermerk: »Wir sind gestrandet.«
© Deutsches Literaturarchiv Marbach
Wolfskehl wurde im April 1933 vom Münchener Rotary Club, den er 1929 mitbegründet hatte, ausgeschlossen. Gleichzeitig kündigte ihm der Zeitungsverlag Knoor & Hirth, in dessen Beirat Wolfskehl seit 1928 gesessen hatte.
Schweiz, Italien, Neuseeland
Brief an Werner Bock, Auckland 5. 2. 1947 Im Exil wird der Brief häufig zur einzigen Möglichkeit alte Freundschaften zu pfl egen. In diesem Brief an den alten, ebenfalls exilierten Gießener Freund Werner Bock erwähnt Wolfskehl die Verfolgung und Vernichtung Verwandter im Nationalsozialismus, aber auch die Zerstörung vertrauter Orte: »Dass Gießen und damit auch das »Wallthor« mit seinem altväterisch vornehmen Patrizierhaus als Trümmerfeld daliegt, wusste ich nicht.«
© Deutsches Literaturarchiv MarbachOtto Behaghel: Geschichte der deutschen Sprache. Dieses Exemplar war eines der wenigen Bücher, die Wolfskehl mit ins neuseeländische Exil nahm. Mit handschriftlicher Notiz Wolfskehls.
© Deutsches Literaturarchiv Marbach